Die Stoa als Leuchtturm in der Gegenwart?

Begriff der Stoa                                                                             

Antike Weisheits- und Methodenlehre,

die Menschen zu einem zufriedenen glücklichen Leben verhelfen will.

Sie hat eine Reihe von Praktiken entwickelt, die außerordentlich wirksam sind und

die den menschlichen Geist auf eine Weise beeinflussen, dass der Mensch in der Lage ist,

in allen Lebenssituationen Ruhe und Gelassenheit zu bewahren.

Auch wenn die Lehren und Methoden der Stoa über 2000 Jahre alt sind,

besitzen sie dennoch eine ungebrochene Aktualität in der Gegenwart.

Viele Gedankengänge und Verfahren der Stoiker finden wir

in den modernen psychotherapeutischen Ansätzen der Kognitiven Verhaltenstherapie wieder.

Welche Praktiken und Verfahren gibt es?                                                                       

Die Stoiker gingen davon aus, dass die Art und Weise des Denkens

die Gefühle und Verhaltensweisen der Menschen bestimmt.

Falsches Denken führt zu emotionalen Belastungen,

wie exzessive Angst, Depression und Schuldgefühle,

die den Menschen zu unsachgemäßem Handeln verleiten.

Geschichte der Stoa:    

Begründet wurde die Stoa um 300 v. Chr. Von Zenon von Kition in Athen. Er war ein phönizischer Kaufmann.

Ihren Namen erhielt diese Philosophenschule von dem Ort wo ihr Gründer lehrte:

eine mit Gemälden geschmückte Halle in Athen: Stoa Poikile „Wunderhalle der Agora“.

Die Schule blühte etwa 500 Jahre, bis ca. 200 n- Chr. Und übte auch danach noch einen erheblichen Einfluss aus.

In der römischen Kaiserzeit stieß sie in Rom auf großes Interesse.

Während die Schriften der Vertreter der alten Stoa verschollen sind,

besitzen wir noch Werke von Vertretern dieser Schule aus der römischen Zeit.

Bedeutende Vertreter der alten Stoa waren nehmen Zenon Kleanthes von Assos und Chrysippos von Soloi.

Die mittlere Stoa wurde vor allem repräsentiert durch Panaitios von Rhodos und von Posaidonios von Apameia.

In der römischen Kaiserzeit waren herausragende Vertreter der Stoa Musonius Rufus, Epiktetus Seneca und der Kaiser Marcus Aurelius.

Einflüsse der stoischen Ethik sind auch im Christentum nachweisbar.

In den folgenden Jahrhunderten hat das stoische Denken auf viele Personen einen nachhaltigen Einfluss ausgeübt, auch wenn es nicht mehr im Rahmen einer philosophischen Schule gelehrt wurde.

Etwa auf Friederich den Großen.

In der Gegenwart ist das Interesse an den Lehren und Methoden der Stoa neu erwacht.

In der Psychotherapie hat die kognitive Wende dazu geführt, dass der Einfluss destruktiver Gedankenformen,

beim Zustandekommen und Aufrechterhaltung seelischer Störungen in den Mittelpunkt des therapeutischen Denken- und Handelns rückte.

Aus diesem Grund wurde den Lehren und Praktiken der Stoa verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt.

Bedeutende Vertreter der Kognitiven Verhaltenstherapie, wie Albert Ellis und Aaron Beck, berufen sich auf das stoische Denken.